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AutorenbildJessica Mergel

Warum funktioniert Haarseife bei mir nicht?

Wie war das jetzt mit der Haarseife?

Ganz ehrlich: Ich liebe das Seife sieden. Ein tolles Hobby und die Seifen sind so schön.

Aber speziell die Haarseife und mich verbindet eher eine Hassliebe. Was wohl hauptsächlich an der Wasserqualität hier bei uns in der Gegend liegt.

Wir haben in Bammental sehr kalkhaltiges Leitungswasser, sprich "hartes" Wasser.

Für die Haarpflege (und auch die Hautpflege) spielt dies tatsächlich eine Rolle.

Denn der Kalk im Wasser lagert sich nicht nur lästig und unschön auf deinen Badezimmer- Armaturen und im Waschbecken ab, sondern kann sich auch auf dem Haar ablagern.

Für die Haarpflege mit Seife ist das besonders kontraproduktiv, denn hier bildet die Kombi aus hartem Wasser und Seife die sogenannte KALKSEIFE.

Und das kann zum echten „Teufelskreis“ werden!

Denn die Kalkseife setzt die Waschwirkung der Seife herab. Das bedeutet, sie reinigt schlechter die Haare, es schäumt immer weniger und ein wachsartiger Film lagert sich auf dem Haar ab.

Und das obwohl das Tensid, welches durch die Verseifung entsteht, anionisch ist und sehr stark reinigend wirkt.

Je mehr wir dann versuchen, den Belag auf den Haaren durch erneutes waschen mit der Seife zu entfernen, umso mehr Kalkseife lagert sich am Haar ab.

Zum Teil kann hier eine saure Rinse zwar Abhilfe schaffen, also eine abschließende Spülung aus Essig- oder Zitronenwasser. (z.B. 1 El Apfelessig auf 1 Liter Wasser)

Allerdings funktioniert das auch nur begrenzt gut und mir war das auf Dauer zu aufwändig.

Außerdem gibt es ein weiteres Problem, das mich abhält, weiterhin mit Seife zu „pflegen“.

Eben das Pflegen funktioniert nämlich nicht mehr so gut.

Denn die Ablagerungen der Seife verschließen die Haaroberfläche. So kann keine Pflege mehr ins Haarinnere eindringen. Es lagert sich einfach nur noch mehr auf der Haaroberfläche ab (dies wird build up Effekt genannt) und macht das Haar schwer und klätschig.

Schlimmstenfalls führt das irgendwann sogar zu Haarbruch, da das Haar, einfach ausgedrückt "verstopft" ist und keine Pflege und Feuchtigkeit mehr hinein kann.


Wenn Du zu den Glücklichen gehörst, die mit weichem Leitungswasser gesegnet sind, steht der Verwendung von Haarseife eigentlich nichts im Wege.

Ein paar Punkte gibt es allerdings zu beachten, dann kannst Du daran echt Spaß haben:

  • mache Deine Haare richtig gründlich nass. So werden die Haare schon vor gereinigt und sind bereit für die Seifenwäsche

  • benutze ordentlich viel Seife, denn sie muss richtig kräftig schäumen, sonst wird das nichts

  • schäume die kompletten Haare richtig auf mit der Seife, ob Du das Seifenstück in der Hand aufschäumst oder direkt auf dem Kopf, bleibt Deinen Vorlieben überlassen

  • lange, gründlich und maximal lauwarm ausspülen und am Besten zwei mal nacheinander einseifen bzw. waschen

  • nutze zum Abschluss immer eine saure Rinse (Spülung), um den pH Wert auszugleichen und die Schuppenschicht der Haare zu schließen. (1El Bio Apfelessig mit 1L möglichst kaltem Wasser mischen. Nicht stärker, zu viel Säure kann wiederum Haarbruch zur Folge haben)

  • hoch über fettete Seifen sind toll für die Haut, fürs Haar allerdings meist zu pflegend. Achte beim Kauf darauf!

Plane die Wasserqualität in die Wahl Deiner Pflegeprodukte am Besten von vorneherein mit ein. Denn vielleicht funktioniert die Haarseife aus den genannten Gründen auch bei Dir nicht.

Der am einfachsten zu erkennende Indikator, dass die Haarseife bei Dir nicht gut funktioniert:

Sie schäumt nur wenig bis gar nicht. Für die Reinigung mit Haarseife sollte viel Schaum entstehen, nur so erledigt die feste Haarpflege ihren Job. Oft ist auf der Wasseroberfläche ein weißlicher Schleier zu erkennen und die Armaturen werden stumpf von der Seife. Auch das ist ein Alarmsignal.


Bei festen Shampoos und meinem Shampooder und den Shampeewees ist das übrigens anders: Sie reinigen auch gut, ohne viel Schaum zu erzeugen und funktionieren unabhängig von der örtlichen Wasserqualität.


Haarseife

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